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    Spatial Commons (5) - Immer noch Hin und Weg vom Kiez

    Fachtag

    Teaching

    Weltkulturerbe, Milieuschutz-Plus oder Alles muss raus?

    Gemeingut Nachbarschaft. Werkstatt und Forum zur Bedeutung von Gewerberäumen für urbane Nachbarschaften

    Am 15.11.2018 fand in der ehemaligen Bona-Peiser-Bibliothek, Oranienstraße 72 in Berlin-Kreuzberg, ein Fachtag zur Bedeutung von Gewerberäumen für urbane Nachbarschaften statt.

    Einen Tag lang wurde die Frage gestellt, wie die Geschäfte und Läden, lokalen Dienstleistungen, Nahversorgung und kleingewerblichen Betriebe, aber auch sozialen Einrichtungen in Zukunft als Orte des Gemeinschaffens in der Nachbarschaft Platz haben können und sollen.

    Um die Folgen von Gentrifizierung und Finanzialisierung für Gewerbemieter_innen genauso wie für die umgebenden Nachbarschaften zu verstehen und nachvollziehbar machen zu können, wurden im Rahmen einer Werkstatt und eines offenen Forums wissenschaftliche Forschungsarbeiten vorgestellt.

    Ausgangslage bildete der Atlas der Nachbarschaften im Wrangelkiez, der die Gewerberäume als Orte des Gemeinschaffens sichtbar macht und Ergebnis der Lehrveranstaltung SPATIAL COMMONS 5: IMMER NOCH HIN UND WEG VOM KIEZ im SoSe 2017 ist. Auf dieser Basis wurden in einer Werkstatt mit Vertreter_innen aus Aktivismus, Forschung und Verwaltung Mappings der Reichenberger- und der Oranienstraße in Berlin Kreuzberg erstellt sowie ein Manifest zum Schutz von Gewerberäumen erarbeitet. Am Abend wurden die Ergebnisse im offenen Forum mit Nachbarschaft, Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung vorgestellt und diskutiert.

    Welche Qualitäten haben die Gewerberäume für die Nachbarschaft und darüber hinaus im Sinne des Gemeinwohls?

     Welche Gefahren drohen den für die Nachbarschaft relevanten Gewerberäumen? Welche Gefahren für die Nachbarschaft gehen von bestimmten Gewerben aus?

     Welche Wünsche und Forderungen können an die Entwicklung von Gewerberäumen formuliert werden?

     Welche Instrumente sind für deren Umsetzung erforderlich?

    Das Manifest wird überarbeitet und anschließend einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

    Mitte 2019 folgt die Publikation Gemeingut Nachbarschaft: Gewerberäume als Orte des Gemeinschaffens als Begleitheft zum Atlas Nachbarschaften im Wrangelkiez.

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    Eine Veranstaltung im Rahmen des Heinrich-Böll-Stiftungsverbundprojektes 2019 “Shared Spaces”

    + Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
    + CUD Fachgebiet für Städtebau und Urbanisierung der TU Berlin

    In Kooperation mit dem NaGe Netz, lokales Netzwerk von Nachbarschaften und Gewerbetreibenden Berlin

    Teilnehmende der vorbereitenden Werkstatt: Mieterrat NKZ, BOSS&U, Ora Nostra, GloReiche, Lause bleibt, Bizim Kiez, RAW Kulturensemble, Commons Abendschule im Prinzessinnengarten, Ratibor 14, Bürgergenossenschaft Südstern, Kotti Shop, Bilgisaray, QuartierHandwerk, ExRotaprint, NaGe-Netz, CLT-Berlin, Kiezanker 36, Kreuzberger Stadtteilausschuss, Stadtteilbüro Friedrichshain, AKS – Arbeits- und Koordinierungsstruktur für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung Friedrichshain-Kreuzberg, Bezirksverwaltung Friedrichshain-Kreuzberg (Daseinsvorsorge, Stadtplanung, Wirtschaftsförderung), IHK Berlin, TU Berlin, ASH Berlin

    Konzeption und Durchführung: Nada Bretfeld (Netzwerkstelle Wrangelkiez), Anna Heilgemeir, Dagmar Pelger (CUD, TU Berlin)

    Inputs und Mitarbeit: Friedrich Lammert, Philip Schläger, NaGe Netz, Nija Linke, Mateusz Rej (CUD, TU Berlin)

    Realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin

     

    Spatial Commons (5) - Immer noch Hin und Weg vom Kiez [Seminar]

    Kursbeschreibung

    Teaching

    Ausgehend von der These, dass Nachbarschaft als physischer Raum und Nachbarschaft als immaterielles Beziehungsgefecht über die im Raum stattfindenden Handlungen der Nachbarn täglich von Neuem als sozialräumliches Gemeingut reproduziert wird, möchten wir das Konzept der Commons mit den Überlegungen zur Nachbarschaft überlagern.
    Hierfür sollen die Übergangsräume zwischen Strasse und Haus, Trottoir und Wohnung oder Garten und Park als nachbarschaftliche Schwellenräume jenseits von Öffentlich und Privat lesbar gemacht werden. Diese gemeinschaftlich genutzten Räume im Übergang zwischen Innen und Außen, in denen ge-, ver- und ausgehandelt, getauscht, geteilt, verweilt und erinnert wird, stehen unter zunehmendem Druck. Mittels teilnehmender Beobachtung und kartografischer Analyse sollen Möglichkeitsräume für eine gemeinschaftsbasierte Stadtraumproduktion im Kiez erkannt und eröffnet werden.
    Blockseminar Ende Juli mit vorbereitenden Terminen und selbständiger Recherche während des Semesters.

    In Kooperation mit dem Nachbarschaftszentrum Cuvrystr. 13 und Studierenden der ASH Berlin im Master Praxisforschung.